Denke dir mein Freundchen
was ich im Traum gesehn
ich war in einer Kneipe
und konnte nicht mehr stehn
Ich sah wie auf dem Tische
in Strömen floß guter Wein
und wie die Stöpsel so knallten
Mein Freund da dacht ich dein
Denn so wie du
so durstig und so dumm
Freund, glaube mir
läuft keiner mehr herum
Still in einer Ecke
war ich zur Erde gefalln
und dachte mir, wer wird heut
die Zeche für mich zahln
Es stellten zwar die Gäste
zum Trinken flott sich ein
Doch keiner wollt bezahlen
Drum Freundchen dacht ich dein
Denn so wie du
so durstig und so dumm
Freund, glaube mir
läuft keiner mehr herum
Mehrere Affen hatte
wohl angetrunken ich mir
denn um mich umzuwerfen
gehören der Affen vier
Dieselben furchtbar lärmten
sie stellten mir oft ein Bein
Und wenn sie den Kopf sich kratzten
da Freundchen dacht ich dein
Denn so wie du
so durstig und so dumm
Freund, glaube mir
läuft keiner mehr herum
Kellner brachten schleunigst
Selterswasser mir her
Ich schluckte wie ein Walfisch
und trank sechs Flaschen leer
Da plötzlich war geschwunden
der Traum vom guten Wein
und nüchtern saß ich zu Hause
in meinem Kämmerlein
Denn so wie du
so durstig und so dumm
Freund, glaube mir
läuft keiner mehr herum
Text: W. D.
Musik: ohne Angaben – anonym ?
in Großes Volks-Liederbuch (ca. 1900)