Ei daß dich all botz Velten!
Wie ist das Geld so teur.
Und kommt so wunderselten
An arme Leute Heur
Es Habens nur die Reichen,
Haltens für ihren Gott.
Von ihnen wills nicht weichen,
Ist dies nicht all der Tod?
Ei daß dich denn botz Flechte !
Wie ist’s ums Geld getan
Es macht den Herrn zum Knechte,
Er darfs nicht greifen an.
Das tut der Geiz alleine
Der keinmal hat genug.
Den kargen Filz ich meine,
Ist bei seim Geld nicht klug.
Ei daß dich denn botz Degen
Wie gehts doch in der Welt
Daß sich die Leut so legen
Auf das verfluchte Geld!
Und wann sie es erwerben
Ist dies ihr rechter Lohn.
Fallen sie nieder und sterben
Das haben sie davon
Ei daß dich denn botz Zähren!
Was frag ich denn darnach.
Das Geld soll mich nicht bschweren.
Will haben gut Gemach.
Wenn ich wollt viel ersparen.
Ich machte nur ein Zank.
Vielleicht nach meinen Jahren
Wüßts mirs doch keiner Dank.
Text: Verfasser unbekannt
Musik: auf die Melodie von „Mit Lust vor wenig Tagen“ (Der neue Jägerston)
Melodie ist gleich mit: „Wilhelmus von Nassauen“. Der Textanfang oben gemahnt sehr an: „Botz marter kyri Velten“ (Liederhort II. Nr. 263, S. 60). Botz = Gotts Marter
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1771 „Das verfluchte Geld“, im Jägerston :“Auf auf zum fröhlichen Jagen“)
Fliegendes Blatt: „Zwei Schöne newe Lieder“ (das 2.). Gedruckt im Jahr 1609.