Das Turnerleben mir gefällt
vor allem in der ganzen Welt
das ist ein Leben göttergleich
ein Leben wie im Himmelreich
Ein fester Sinn, ein froh Gemüt
ein freies Wort, ein frisches Lied
ein biedres Herz in treuer Brust
das schafft dem Turner seine Lust
Drum, wer von bösem Groll erfüllt
auf unsre edle Turnkunst schilt
auf unsern lieben Turnverein
der muß ein Erzphilister sein
Zwar wird dem Turner nicht geschenkt
was Sterbliche zu Zeiten kränkt
hat Sorg und Kummer oft zu Haus´
´s ist einmal so der Welten Lauf
Doch trägt er jedes Ungemach
mit leichtem Sinn, fragt wenig nach
wahrt seinen frohen, guten Mut
das macht das frische Turnerblut
Und wenn er in die Jacke fährt
da ist der Kerl wie umgekehrt
dann dünkt er sich wie Krösus reich
und allen Potentaten gleich
So geht er rüstig seine Bahn
ein rechter Sohn des Vater Jahn
bergauf, bergab durch diese Welt
so lange als es Gott gefällt
Und wenn, wie´s zu geschehen pflegt
auch ihm sein letztes Stündlein schlägt
geht himmelwärts sein Dauerlauf
und freudig nimmt ihm Petrus auf
Text: Rudolf Bunke
Musik: nach “ Der Papst lebt herrlich in der Welt “ bzw. Papst und Sultan
in “ Der freie Turner “ – 1913
siehe auch Friedrich Ludwig Jahn