Das sind die alten Räume wieder
mir wird ums Herz so wohl, so bang!
Hier schläft das Echo unsrer Lieder
und wecken soll´s ein Jubelsang.
Ja, treu bewahren noch die Tische
den unverlöschten Namenszug!
Hier weht ein Hauch der Jugendfrische
die uns in alle Himmel trug.
So schlingt um mich den lauten Reigen
den Becher kränzt mit heitrem Scherz!
Doch wie? Rings herrscht ein dumpfes Schweigen
der Trank ist trüb und schwer das Herz.
Die Wand ist kahl, das Herz ist nüchtern
der Wein ist ohne Kraft und Glut,
und selbst die Dirne ist so schüchtern
die andre war voll Übermut!
Es schleicht der Wanduhr lahmer Weiser
das Zifferblatt hinab, hinauf!
Sie krächzt die Stunden schläfrig heiser
die einst entflohn im Sturmeslauf.
O, wie die Träne in den Becher
mir wider Willen nieder fällt!
Ein andrer ward der heitre Zecher
und mit dem Zecher seine Welt!
Text und Musik: Verfasser unbekannt ?
in: “ Allgemeines Deutsches Kommersbuch “ abgedruckt