Das Schiff streicht durch die Wellen, Fidelin,
vom Ost die Segel schwellen, Fidelin !
Verschwunden ist der Strand in der Ferne;
o wie gerne wär´ ich noch im Heimatland !
Rosabella Fidelin!
Ihr dunkelblauen Wogen, Fidelin,
wo kommt ihr hergezogen, Fidelin !
kommt ihr von fernem Strand ?
Laßt sie rollen; denn sie sollen
noch zurück zum Heimatland,
Rosabella Fidelin!
Und wenn die Wellen rauschen, Fidelin,
wird sie am Ufer lauschen; Fidelin !
dann eilet hin zu ihr,
sie zu grüßen, sie zu küssen,
sag ihr viel, recht viel von mir,
Rosabella Fidelin!
Mag ich auf Wellen schwanken, Fidelin,
sind immer die Gedanken, Fidelin
bei dir im Heimatland;
was ich singe, das erklinge
bis hinüber an den Strand,
Rosabella Fidelin!
Wenn wilde Stürme rauschen, Fidelin,
und hoch die Wellen brausen , Fidelin,
dann denk‘ ich nur an dich:
daß mir bliebe deine Liebe,
und kein Sturm erschüttert mich,
Rosabella Fidelin!
Was ich jetzt fern muß singen, Fidelin,
bald soll dir’s näher klingen, Fidelin;
mein‘ Fahrt ist bald vorbei.
Meine Lieder bring‘ ich wieder
und mit ihnen meine Treu‘,
Rosabella Fidelin!
Text: Josef von Brassier (1819) oder aber Guido von Meyer (1819) –
nach dem italienischen Lied „Il pescatore dell´onde“
Musik: G. Batt. Peruchini (Venedig?) oder Volksweise, Komponist unbekannt
Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895, Nr. 718)
-> zur Urheberschaft des deutschen Textes