Das Mägdlein will ein Freier hab’n,
Und sollt sie’n aus der Erde grab’n,
Für fünfzehn Pfennige.
Sie grub wohl ein, sie grub wohl aus,
Und grub nur einen Schreiber heraus
Für fünfzehn Pfennige
Der Schreiber hat das Geld so viel
Er kauft dem Mädchen, was sie will
Für fünfzehn Pfennige
Er kauft ihr wohl ein Gürtel schmal
der strotzt von Gold wohl überall
Für fünfzehn Pfennige
Er kauft ihr einen breiten Hut,
Der war wohl für die Sonne gut,
Für fünfzehn Pfennige
Wohl für die Sonn‘, wohl für den Wind
Bleib Du bei mir, mein liebes Kind
Für fünfzehn Pfennige
Bleibst du bei mir, bleib ich bei dir,
All‘ meine Güter schenk ich Dir,
Sind fünfzehn Pfennige
Behalt‘ Dein Gut, laß mir mein’n Muth,
du findest wohl eine die´s gerne tut
Für fünfzehn Pfennige.
Die´s gere tut die mag ich nicht,
Hat traun von keiner Liebe nicht,
Für fünfzehn Pfennige
Ihr Herz ist wie ein Taubenhaus,
Fliegt einer ein, der andre fliegt aus
Für fünfzehn Pfennige.
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Text hier nach Nicolai, Feiner kleiner Almanach I , Nr,. 19 – bei Ludwig Erk, Deutscher Liederhort, Nr,. 192. Nach Nicolai und dem Bergliederbüchlein. Die Lesart aus Soldin im Brandenburgischen ist nur Variante nach Nicolai´s Text. auch in Deutscher Liederhort II (1897, Nr. 859b)
zu hören auf „Die wilden Lieder des jungen Marx“