Das Mädchen an den Brunnen ging
mit einem Wasserkrug.
Das Mädchen schaut die Burschen an
stößt an den Wasserkrug,
dass er in Stücke schlug
Das Mädchen ist nach Haus gekomm´n
die Base war so bös
Sie nimmt ein dicken runden Stock
sie gibt ihm jetzt genug
wohl um den Wasserkrug
Halt ein, halt ein liebst´ Base mein
geschlagen bin genug
selbst wenn ich bräche Rad und Pflug
geschlagen bin genug
wohl um den Wasserkrug
Das Mädchen in die Scheuer ist komm´
und da der Meister war
Ach Meister liebster Meister mein
gib mir jetzt meinen Lohn
da ich soll wandern schon
Warum willst du denn wandern schon
dein Jahr ist noch nicht herum?
Hätt ich gebrochen Wagen und Pflug
geschlagen bin ich genug
wohl um den Wasserkrug
Der Meister greift in die Tasch hinein
gibt ihr ein Batzen oder drei
Geh kauf uns jetzt einen neuen Krug
wir brauchen noch genug
so´n neuen Wasserkrug
Das Mädchen in das Haus ist komm´
die Base war so bös
„Du Luder und Du Sumpel Du
stellst doch all den Teufel an
verführst mir noch mein Mann!“
Ach Base, liebste Base mein
schweig still, sag nichts von mir
Wir haben einen Knecht im Haus
schläft alle Nacht bei Dir!
Schweig still, sag nichts von mir
Ach Made, liebste Made mein
schweig still sag nichts von mir
Ich hab so´n kestenbraunen Rock
den will ich geben Dir
Schweig still, sag nichts von mir
Das Mädchen über die Gass ist komm´
und da der Geiger war
Ach Spielmann, liebster Spielmann mein
spiel mir jetzt einen Tanz
der Wasserkrug ist ganz
Text und Musik: anonym – „Dieses Lied findet sich bereits 1530 auf einem Fliegenden Blatt. Vorgesungen von Frau Josephine Pierson , geboren 1884 zu Freibuss , der Enkelin eines Schäfers , der wie Papa Gerné ein sehr liederreicher Volkssänger war. Aufgenommen von J. Edel am 7. 9. 1920. P. Kessler , geboren 1862 zu Hundlingen ( Kreis Saargemünd ) singt dieses Lied nach der zweiten Melodie und die letzte Strophe als die viertletzte.“ ( in: Verklingende Weisen I – Volkslieder aus Lothringen (1926))