Das Leben blüht die Welt ist noch die alte
Und unsre Augen schauen froh hinein
Denn wie sich auch die schwarze Nacht gestalte
Die Sonne kommt und Licht muß wieder sein
So oft sie auch mag schwinden
Sie wird uns wiederfinden
Der goldnen Sonne sei drum erster Preis
Die Nacht und Dunkel zu verjagen weiß
Wir sind vereint nicht um den Stein der Weisen
Mit Diogen’s Laterne zu erspäh n
Wir lassen gern die Grillenjäger reisen
Die Jahr und Tag bei einem Steine steh n
Wir wollen rascher weiter
Frohmut ist unser Leiter
Wir fragen nicht wie tief der Weisheit Meer
Führt uns nur das, was recht und nützlich her
Was kümmern uns die hohen Potentaten
Die über uns auf goldnen Thronen stehn
Erst auf des eig’nen Fleißes Mühn und Saaten
Laßt Freunde uns mit klugen Blicken sehn
Doch steigt zum Wohl der Brüder
Ein Heil von oben nieder
Was mehr als Pflicht was Menschenliebe gab
Dann wahrlich nehmen wir die Mütze ab
Nie soll ein Titel unser Herz betören
Nein frei sei unsre Liebe wahr und rein
Den Braven soll sie überall verehren
Und mag im Bettlerkleide brav er sein
Die Wackern mögen leben
Die für das Gute streben
Hier gilt nicht Kron nicht Szepter Stern und Band
Der Beste nur ist Fürst im Herzensland
Nicht Volksverführer dürfen hier sich zeigen
Doch auch kein Volksverräter halte Stand
Hier gilt kein Munkeln kein verdächtig Schweigen
Wort Herz und Sinn sei alles gleich zur Hand
Um kritische Gedanken
Laßt sich die Weisen zanken
Doch wenn’s ein Handeln gilt für Gut und Recht
Dann nicht gezagt dann munter in’s Gefecht
Laßt Hand mit Hand uns inniglich verbinden
Zu wackern Tun im fröhlichen Verein
Der Funke mag zur Flamme sich entzünden
Und stets mag Gutes ihre Nahrung sein
Zieh Herz an Herz sich enger
Das Band sich immer länger
So mutig vorwärts in den Sturm der Zeit
Viel fester steht sich’s Mann an Mann gereiht
Text: W Steinhäuser (Vereinsmitglied)
Musik: Ich bin ein Preuße kennt ihr meine Farben
Liederbuch für Handwerker-Vereine (1848)