Das Jahr ist gut, Braunbier (braun Bier) ist geraten
drum wünsch ich mir nichts als dreitausend Dukaten
Damit ich kann schütten Braunbier in mein Loch
Und je mehr ich davon trinke
Desto besser schmeckt es noch
Seh ich ein Braunbier, o welch ein Vergnügen
da tu ich vor Freuden die Mütze abzie(g)hen
betracht´das Gewächse, o große Allmacht
das aus einem Traur´gen einen Lustigen macht
Kann einer vor Schulden nicht bleiben zu Hause
so geht er ins Wirtshaus und setzt sich zu Schmause
er setzt sich zum Braunen und tut was er kann
und wer ihn da fordert, der kommt übel an
Unser Herrgott muß endlich selber drob lachen
was die Menschen für närrische Sachen tun machen
planieren, plattieren, plattieren, planieren
und am Ende da tun sie noch gar appellieren
Bei der ersten Halben, da ist´s mäuschenstille
weil keiner mit einer was anfangen wille
die zweite ist kritisch, die dritte muß siegen
bei der vierten gibt´s Schäge, daß die Haare davon fliegen
Und wenn ich einst sterbe, so laßt mich begraben
nicht unter den Kirchhof, nicht über den Schragen
hinunter in den Keller, wohl unter das Faß
lieg gar nit gern trocken, lieg´allweil naß
Auf meinem Grabsteine, da könnt ihr einst lesen
was ich für ein närrischer Kauz bin gewesen
beständig besoffen, zuweilen ein Narr
aber ein ehrlicher Kerl und das Letzte ist wahr
Text und Musik: anonym – um 1824
in “ Der freie Turner “ – 1913