Das ist die Zeit der Wanderschaft
wenn alle Blumen blühen
ihr öden Mauern, gute Nacht
will in die Weite ziehen
Dies kalte Leben hab ich satt
euch Bücher, dumpf und trocken
am Rheine weiß ich eine Stadt
dort tönen hell die Glocken
Vinum bonum, bonum vin
tönt ihr Glocken alle
bonum vinum, vinum bon
leeret die Pokale
In einer kühlen Gasse weiß
ich die Wirtin milde
die führt den lichten Morgenstern
im weinumrankten Schilde
Dort setzen wir uns an den Tisch
mit lustigem Frohlocken
und singen, trinken frei und frisch
bis tönen hell die Glocken
Vinum bonum, bonum vin
tönt ihr Glocken alle
bonum vinum, vinum bon
leeret die Pokale
Und wo der Reben Zauberkraft
erfreuet das Gemüte
da öffnet sich wohl ungeschaut
manch süße Mädchenblüte
Rück mir zur Seite, holdes Kind
laß dich nicht lange locken
und gib ein Küßchen mir geschwind
nun tönen hell die Glocken
Vinum bonum, bonum vin
tönt ihr Glocken alle
bonum vinum, vinum bon
leeret die Pokale
Text: A. Hörmann
Musik: Verfasser unbekannt
in “ Der freie Turner “ – 1913