Das ist des Lenzes belebender Hauch
der atmet durch Flur und Feld!
Schon schlägt die Drossel im Erlenstrauch
die Lerche singt und der Buchfink auch:
o du sonnige, wonnige Welt
Bald kommt der Mai und der Wald wird grün
und wölbt sein duftiges Zelt!
Die weissen Wolken am Himmel ziehn
der Apfelbaum und die Rosen blühn:
o du sonnige wonnige Welt
Ihr Knaben und Mädchen, nun kränzt das Haupt
zum Tanz um die Linde gesellt!
Was heute prangt, ist morgen entlaubt
und es schneit und stürmt, bevor ihr es glaubt,
o du sonnige wonnige Welt
Die Tage verrauschen in Lust und in Leid
wie Pfeile vom Bogen geschnellt:
o jubelt und lacht, denn es kommt die Zeit
bevor ihr es glaubt, wo es stürmt und schneit
o du sonnige wonnige Welt
Text: Friedrich Wilhelm Weber 1882
Musik: Josef Gabriel Rheinberger
in Allgemeines Deutsches Kommersbuch zu finden