Da Jesus in den Garten ging
da ihm sein bitter Leid anfing,
da trauert alles, was da was,
da trauert Laub und grünes Gras
Die falschen Juden in ihrem Zorn
schlugen ihn mit gar scharfen Dorn
sie schlugen ihm in einer Stund
viel mehr denn über tausend Wund
Maria hört ein Hämmerlein klingen,
o weh, o weh, meins lieben Kinds
oh weh, oh weh, meins Herzens Kron!
Mein, Sohn, mein Sohn will mich verlon!“
Maria kam ans Kreuz gegangn
sie sah ihr liebs Kind vor ihr hangn
an einem Kreuz, war ihr nit lieb
Maria war ihr Herz betrübt
Johannes, liebster Jünger mein
laß dir mein Mutter befohlen sein
nimms bei der Hand, führs weit hin dann
daß sie nicht seh mein Marter an
Johannes nahm sie bei der Hand
er führt sie weit vom Kreuz hindann
weit von dem Kreuz, war ihr nit lieb
Maria war ihr Herz betrübt
Ach Herr, das will ich gerne tun,
ich will sie trösten also schön,
ich will sie trösten also wohl
wie ein Kind sein Mutter trösten soll
.Da kam ein blinder Jud‘ gegangn
er führt ein Speer an einer Stangn
er führt es stark in seiner Faust
nach Gott gegen sein Herzen auf
Die Feigenbaum, die bogen sich,
die Felsen hart zerkloben sich,
die Sonn verlor ihren klaren Schein,
die Vögel ließen das Singen sein
Nun merket auf, ihr Frau und Mann
und wer das Liedlein singen kann
der sing es Gott zu Ehr all Tag
auf dass sein Seel bleib ohne Klag
Text und Musik: Verfasser unbekannt
nach dem Kölner Gesangbuch von 1619 , Köln –
Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1958)
u.a. in: Zupfgeigenhansl (1908, ohne 2. , 6. u. 7. Strophe) —