Da ist er da ist er
der liebliche Mai
Der Himmel so heiter
die Erde so neu
Die Fluren so duftig
so blinkend von Tau
die Bäche so murmelnd
die Lüfte so lau
Die Nachtigall flötet
im Blütengesträuch
der Hänfling singt hüpfend
von Zweige zu Zweig
es scherzen die Fische
im schimmernden See
es taumeln die Bienen
im blühenden Klee
Willkommen, willkommen
du Geber der Lust,
wir schmücken mit Kränzen
das Haar und die Brust.
Enfernt euch, ihr Sorgen
entfliehe, du Schmerz,
wir schenken dem Maien
ein fröhliches Herz!
Text: Karoline Rudolphi (1750-1811)
Musik: nach der Melodie von Im Märzen der Bauer bzw. Friedrich Kücken (1810-1882)
in Schulgesangbuch für höhere Lehranstalten (1912) – Lieder für höhere Mädchenschulen (1919) —