Caliogus, Herr von Falkenstein
Reit’t in seinen Wald allein
Begegnet ihm eine junge Maid
Gar kühnlich sie zu ihm sait (sagt)
»Seid ihr der Herr von Falkenstein
Und dieses Orts ein Herre?
So gebt mir euren Gefangnen heraus
Der allen Jungfrauen ein Ehre.«
Da sprach Caliogus von Falkenstein
„Das kann ich fürwahr nicht tun
Zu Falkenstein unter den Mauern
Da mögt ihr ihn vertrauern“
Caliogus verreit sich in den Wald
Daraus er nicht kommen möcht‘ so bald
Die Nacht auf einem Schlägel ruhet
Es träumet ihm alles guet
Er soll zu Ehren unserer lieben Frauen
Ein Gotteshaus an diesem Orte bauen
So würd‘ er kommen aus dem Wald
Und alles geschehen sobald
Da baut er das Kloster bei dem Schlägel
Mit eigner Hand seiner Nägel
Den ersten Stein selbst zugetragen
Alldort liegt er begraben
Text: Verfasser unbekannt –