Brüder, zu den festlichen Gelagen
hat ein Guter Gott uns hier vereint;
allen Sorgen lasst uns jetzt entsagen
trinken mit dem Freund, der´s redlich meint.
da, wo der Neckar glüht, valleralla!
holde Lust erblüht, valleralla!
wie die Blumen, wenn der Frühling scheint
Lasst uns froh die gold´ne Zeit durschschwärmen
hängen an des Freundes treuer Brust
an dem Freunde wollen wir uns wärmen
in dem Weine kühlen unsre Lust!.
In der Traube Blut, valleralla!
trinkt man deutschen Mut, valleralla!
wird der Mann sich hoher Kraft bewusst
Nippet nicht, wenn Bacchus´ Quelle fliesset
ängstlich an des vollen Bechers Rand,
wer das Leben tropfenweis geniesset
hat des Lebens Deutung nicht erkannt.
Nehmt ihn frisch zum Mund, valleralla!
leert ihn bis zum Grund, valleralla!
den ein Gott vom Himmel uns gesandt!
Auf des Geistes lichtgewohnten Schwingen
stürzt der Jüngling mutig in die Welt;
wackre Freunde will er sich erringen
die er fest und immer fester hält.
Bleibt die Meinen all‘, valleralla!
bis zum Welteinfall, valleralla!
treu dem Freund auf ewig zugesellt!
Lasset nicht die Jugendkraft verrauchen
in dem Becher winkt der goldne Stern.
Honig lasst uns von den Lippen saugen
Lieben ist des Lebens süsser Kern.
Ist die Kraft versaust, valleralla!
ist der Wein verbraust, valleralla!
folgen, alter Charon, wir dir gern!
Text: Verfasser unbekannt (1821)
Musik: Komponist unbekannt
Der Text zuerst in: Breslauer Burschenlieder (1821)
mit Melodie zuerst in Serigs Auswahl deutscher Lieder 1825
Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) –