Brüder, ergreift die Gewehre
Auf zur entscheidenden Schlacht!
Sollten denn unsere Heere
Fürchten das Trugbild der Macht?
Die wir dem Elend entstammen
Brüder aus Armut und Qual
Brennen im Kampfe zusammen
Werden geschliffener Stahl.
Uns aus dem Elend zu lösen
Ballt die bewaffnete Faust
Die auf die zitternden Größen
Wie ein Blitz niedersaust
Ihnen war Macht und war Ehre
Wir sind vor Hunger verreckt
Ladet die blanken Gewehre
Das Bajonett aufgesteckt
Auf, und verjagt die Tyrannen
Daß ihre Herrschaft zerfällt
Schmückt mit den blutroten Fahnen
Unsere Arbeiterwelt
Text: : nach dem russischen Lied „Smelo tovarišči v nogu“ – „Urtext übertragen von Max Barthel „.
Das DVA schreibt dazu: „Die Autorschaft an der Nachdichtung des russischen Liedtextes wird in dieser Quelle (Kampflieder . Hrsg. von der Kommunistische Jugend Deutschlands. Berlin: Junge Garde 1921, S. 2f. (Nr. 1). DVA: V 7/3062) dem Schriftsteller Max Barthel (1893–1975) zugeschrieben. Dies ist jedoch ein singulärer Fall; bislang sind keine weiteren Hinweise bekannt, die eine Autorschaft Barthels bestätigen würden. Ob die Angabe dennoch stimmt und diese Spur tatsächlich zum Autor des Liedtextes führt, konnte bislang noch nicht abschließend geklärt werden. Bemerkenswert ist diese Angabe vor allem deshalb, weil es sich bei vorliegendem Liederbuch um die früheste bekannte Publikation dieser Umdichtung handelt.
Für eine Autorschaft Barthels könnte zudem sprechen, dass der kommunistisch orientierte Arbeiterdichter 1920 nach Sowjetrussland reiste und dort am 2. Kongress der Kommunistischen Internationale in Moskau teilnahm – andererseits könnte dies ebenso der Anlass einer Fehlzuschreibung gewesen sein. Auffällig ist jedenfalls, dass sich in späteren Liederbüchern keine Angaben mehr zu einer Autorschaft von Max Barthel finden. Auch in der greifbaren Literatur zum Werk Max Barthels wird diese Nachdichtung nicht erwähnt. Siehe auch: Brüder zur Sonne zur Freiheit
als „Russischer Rotgardistenmarsch in: Kampflieder . Hrsg. von der Kommunistische Jugend Deutschlands. Berlin: Junge Garde 1921, S. 2f. (Nr. 1). – DVA: V 7/3062 , auch in: Kampflieder . Berlin: Vereinigung Internationaler Verlags-Anstalten 1923, S. 22f. (Nr. 9/10). – Rot Front . Neues Kampf-Liederbuch. Berlin 1925, S. 40f. (Nr. 24/25).