Bin ein fahrender Gesell
kenne keine Sorgen
Labt mich heut ein Felsenquell
tut es Rotwein morgen.
Bin ein Ritter Lobesam
reit auf Schusters Rappen,
führ den lock´ren Zeisighahn
und den lust´gen Spruch im Wappen:
Ja immer lustig Blut und heitrer Sinn
ja futsch ist futsch und hin ist hin
Zieh ich in ein Städtchen ein
spür‘ ich´s im Gehirne,
wo man trifft den besten Wein
und die schönste Dirne.
Spielmann lächelt wohlgemut
streicht die Fiedel schneller,
und ich werf ihm in den Hut
meinen letzten Heller.
Ja immer lustig Blut und heitrer Sinn
ja futsch ist futsch und hin ist hin.
Meister Wirt darfst du nicht ruhn
schlag heraus den Zapfen,
back Frau Wirtin mir ein Huhn
und zum Nachtisch Krapfen.
Wenn ich heut nicht zahlen kann
zahlen will ich’s künftig,
drum schreib’s mir mit Kreide an
Wirt und sei vernünftig.
Ja immer lustig Blut und heitrer Sinn
ja futsch ist futsch und hin ist hin.
Wein dir nicht die Äuglein trüb,
Mägdelein, vor Trauer!
Fahrender Gesellen Lieb
ist von kurzer Dauer.
Fahrender Gesellen Lieb
Endet vor den Toren
Wein dir nicht die Äuglein trub:
Hast nicht viel verloren.
Ja immer lustig Blut und heitrer Sinn
ja futsch ist futsch und hin ist hin.
Kommt ein Stern mit einem Schwanz
Will die Welt zertrümmern,
Leiert euren Rosenkranz,
Mich soll´s wenig kümmern.
Wird dem Weltenbrand zum Raub
Berg und Wald und Heide,
Wird das Wirtshaus auch zu Staub,
Schwarzes Brett und Kreide.
Ja immer lustig Blut und heitrer Sinn
ja futsch ist futsch und hin ist hin.
Im Ersten Weltkrieg gesungen als Kehrreim mit Wiederholung:
Da kann kein Kaiser u. kein König was dran machen / ´s ist zum Lachen. Hollahi Hollaho
Text: Rudolf Baumbach (1840 – 1905)
Musik: Ludwig Keller (1894) – bzw Ludolf Waldmann –
auf die gleiche Melodie wird gesungen