Bin bin der kleine Tambour Veit
Meine Trommel kann ich rühren
Und die Grenadiere führen
Zur Parade wie zum Streit
Ruhet Ihr in weichem Flaume
ist die Stadt noch stumm und leer
schlag ich schon in stillem Raume
die Reveille rund umher
Dirum diridum drum drum
Liebchen denket mein im Traume
dirum diridum drum drum
ich weiß gar wohl, warum
Bin bin der kleine Tambour Veit
Meine Trommel kann ich rühren
Und die Grenadiere führen
Zur Parade wie zum Streit
Exerzieret der Rekrute
lehrt ihn meine Kunst den Takt
Trommeln füllen ihn mit Mute
wenn Kanonenscheu ihn packt
dirum diridum drum drum
Warum seufzet meine Gute
dirum diridum drum drum
Ich merke wohl, warum
Bin bin der kleine Tambour Veit
Meine Trommel kann ich rühren
Und die Grenadiere führen
Zur Parade wie zum Streit
Und zu Horn- und Flötenklange
mischt sich nun der Trommelschlag
wie so gern die kleine Range
Nachtparaden sehen mag
dirum diridum drum drum
Heiter glänzet Aug und Wange
dirum diridum drum drum
Ich weiß gar wohl, warum
Bin bin der kleine Tambour Veit
Meine Trommel kann ich rühren
Und die Grenadiere führen
Zur Parade wie zum Streit
Mich umwindet ihre Locke
und die Zeit vergeht so schnell
Horch! Es schlägt die Vesperglocke
wirbeln muß ich den Apell
dirum diridum drum drum
Liebchen prangt im neuen Rocke
dirum diridum drum drum
Ich merke wohl, warum
Bin bin der kleine Tambour Veit
Meine Trommel kann ich rühren
Und die Grenadiere führen
Zur Parade wie zum Streit
Nach dem Zapfenstreiche schwinget
Liebchen sich in Tambours Arm
doch ein Schreckensruf erklinget
Kleiner Tambour schlägt Alarm
dirum diridum drum drum
Ach wie sie die Hände ringet
dirum diridum drum drum
Ich merke wohl warum
Bin bin der kleine Tambour Veit
Meine Trommel kann ich rühren
Und die Grenadiere führen
Zur Parade wie zum Streit
Unter bangen Liebesklagen
geht es in die heiße Schlacht
Tambour muß den Wirbel schlagen
wenn Kartätsch und Bombe kracht
dirum diridum drum drum
´s arme Liebchen will verzagen
dirum diridum drum drum
sie weiß gar wohl warum
Weitere Strophen unklarer Herkunft:
Vom Scheitel bis zur Sohle
Euer leben lang gesund
Blankes Geld in meinem Beutel
Und des Liebchens Rosenmund
Rataplan, rataplan, rataplan
Solches Glück ist gar nicht eitel
Rataplan, rataplan, rataplan
Merket was der Tambour sang.
An des Jahres erstem Tage
Wandre ich froh von Haus zu Haus
Treibe mit dem Trommelschlägel
Alle bösen Geister aus
Rataplan, rataplan, rataplan
Und es fliehen Sorg und Klagen
Rataplan, rataplan, rataplan
Vor dem kleinen Tamburs Sang
In den Dörfern in den Städten
Bring ich meinen Jahresgruß
Raube nebenbei den Mädchen
Wohl auch manchen süßen Kuß
Rataplan, rataplan, rataplan
Und sie horchen hinterm Rädchen
Rataplan, rataplan, rataplan
Auf den kleinen Tambours Sang
Text: Gerhard (1821) – in Gerhards Gedichten , 1. Bd. 1826
Musik: Pohlenz ()
in Als der Großvater die Großmutter nahm (1885)