Die Braut:
Bin alben e werte Tochter g´si,
bin us ´em Hus, cha nümme dri,
eh, nümme dri mir Lebe lang!
Der Aetti, d´s Müeti, Brueder u Schwöster u wen-i ha,
die mueß ig alli iez veria,
mueß luege, wie´s mer dusse gang.
0 du mi trüli werte Schatz,
iez chume i, hesch mer Platz?
Der Bräutigam:
Bisch frili e werte Tochter g’si,
muest ebe so ne werte si,
e werti si dir Lebe lang.
Der Aetti, d’s Müeti, Brueder u Schwöster u wen i ha,
hätte längist di gern bi ne g’ha,
un i ha ‚beitet scho gar lang.
0 du mi trüli werte Schatz,
chunst endlig? i ha der Platz.
Die Gäste:
Juheien, ir Burs u Meitscheni!
hüt soll e Tag der Freude si,
der Freude si mit Spiel u Klang!
D‘ Manne, d‘ Wiber, Jungi un Alti u Jederma
soll lustig si u Freud dra ha,
mit Esse, Trinke, Tanz u G’sang!
Juhei, sit lustig, sparet nüt,
ir trülige Hochzitlüt!
Joh. Rud. Wyß, Sammlung von Schweizer-Kühreihen und Volksliedern, 5. Aufl., Bern 1818, S. 55:
„Als Vortanz bei Hochzeiten in der Schweiz … überall … noch am längsten in der Gegend von Bucheggberg (Kr. Solothurn ) getanzt und gesungen. Jetzt nicht mehr in Übung“
nach: Schürz dich Gretlein — Tobler II (201 wie oben in neuer Orthographie.) –
in Deutscher Liederhort (1897, Nr. 879. „Für hohes Alter spricht auch die Mollweise (streng genommen äolisch). – Das im Original gesetzte Chroma vor „g“ halte ich für modern und falsch: g (nicht „gis“! ist hier richtig).