Bekränzet die Tonnen
und zapfet mir Wein
der Mai ist begonnen
wir müssen uns freun
Die Winde verstummen
Und atmen noch kaum
die Bienlein umsummen
den blühenden Baum
Die Nachtigall flötet
im grünen Gebüsch
des Abendlicht rötet . . .
uns Gläser und Tisch
Bekränzet die Tonnen
und zapfet mir Wein
der Mai ist begonnen, :
wir müssen uns freun
Zum Mahle, zum Mahle
die Flaschen herbei! –
Zween volle Pokale
gebühren dem Mai
Es träuft auf die Blüten
sein Roth und sein Weiß; –
die Vögelein brüten
im Schatten des Mais
Er schenket dem Haine
verliebten Gesang
und Gläsern beim Weine
melodischen. Klang
gibt Mädchen und Knaben
ein Minnegefühl
und herrliche Gaben
zum Kuß und zum Spiel
Ihr Jüngling‘ , ihr Schönen
gebt Dank ihm und Preis!
Laßt Gläser ertönen ; . .
zur Ehre des Mais!
Es grüne die Laube
die Küsse verschließt!
Es wachse die Traube
der Nektar entfließt!
Es blühe der Rasen
wo Liebende gehn
wo Tanten und Basen
die Küsse nicht sehn
Ihr lachenden Lüfte
bleibt heiter und hell
ihr Blüten voll Düfte
verweht nicht so schnell
Text: Hölty –
Musik: a) Franz Peter Schubert (1797-1828) — b) Carl Christian Agthe (1762-1797) – eventuell auch auf eine Melodie, auf die später „Ihr Kinderlein kommet“ gesungen wurde ? Das Metrum würde passen….