Bei Waterloo stand eine Eiche
worunter wir des Nachts gerastet han
Ei, was hört ich unter dem Gesträuche?
ein’n Lärm von lauter Kriegsgeschrei
Auf einmal fiel ein dicker Nebel
Und der Tag verwand’t sich in die Nacht
Und da blitzten so viel tausend Säbel
Hat manchen Deutschen umgebracht
Wenn die Kanonenkugeln sausen.
Und der Tambour wirbelt auch dabei
Wenn die Kartätschenkugeln brausen
So ist uns alles einerlei
Und als wir nach vollbrachtem Kampfe
übers blutge Schlachtfeld ziehn
Da sahen wir im Pulverdampfe
Die armen Menschen sterben hin
Der Vater weint um seinen Sohn
Und die Mutter um ihr geliebtes Kind
Ei, so schick uns Gott den stillen Frieden
Dass wir in unsre Heimat ziehn.
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 358d)
nach mündlicher Überlieferung aus der Wetterau 1892 (durch Köhler-Lugge), aus Darmstadt (durch Ad. André unter Soldaten 1882 notiert), auch aus dem Nassauerlande handschriftlich durch Wolfram.