Bei Morgenluft und Lerchenschlag

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Bei Morgenluft und Lerchenschlag
hör´ ich den Wald sich regen.
Ich grüsse dich, du junger Tag
und zieh´ dir frisch entgegen.
Und Lerchenschlag und Morgenduft
erzählen sich schöne Dinge;
mir ist, als ob ich durch Eichenduft
grad´ in den Himmel ginge.

Der Zauber der Waldeinsamkeit
rauscht leis‘ in allen Zweigen.
O gold’ner Himmel der Jugendzeit
bist du denn nicht mein eigen?
Mit Sonnenschein und klarem Blau
erfüllst du meine Sinne;
es wohnt die allerschönste Frau
als freundlicher Engel drinne.

Du grüner Wald im Morgenrot
gesegnet sei dein Rauschen!
Was hat es denn mit mir für Not
solang ich dir darf lauschen?
Solang noch himmelauf und ab
sich munt’re Vögel schwingen,
und ich noch eine Stimme hab
um fröhlich mitzusingen?

Text: Julius Rodenberg, 1853
Musik: Georg Schmitt, 1898

in: Allgemeines Deutsches Kommersbuch

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1853 : Zeitraum:

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