Bei meines Buhlen Haupte

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Bei meines Buhlen Haupte
da steht ein grüner Schrein
darinn da leit verschlossen
das junge Herze mein
Wollt Gott ich hätt den Schlüssel
ich würf ihn in den Rhein
wär ich bei meinem Buhlen
wie möcht mir baß gesein

Bei meines Buhlen Fußen
da fleußt ein Brünnlein kalt
Und wer des Brünnleins trinket,
Der jungt und wird nicht alt
Ich hab des Brünnleins trunken
so manchen stolzen Trunk
viel lieber wollt ich küssen
meins Buhlen roten Mund

In meines Buhlen Garten
da stehn zwei Bäumelein
Das ein das trägt Muskaten
das ander Negelein
Muscaten die sind süße
Die Negelein die sind raß
die gib ich meinem Buhlen
daß er mein nicht vergaß.

Und der uns diesen Reim sang
so wohl gesungen hat
das haben getan zwen Hauer
zu Freiberg in der Stadt
Sie haben so wol gesungen
bei Met und kühlem Wein,
Darbei da ist gesessen
der Wirtin Töchterlein

Text und Musik: Verfasser unbekannt – aus den „ Bergkreyen „,  1536
hier in der von Ludwig Uhland (1787-1862) gekürzten Form.
Negelein=Nelken , raß = herb

in Deutsches Lautenlied (1914)

 

Liederthema:
Liederzeit: vor 1536 : Zeitraum:
Orte:


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