Behüt euch Gott ihr lieben meinen
der Kaiser ruft zur Fahne mich
O Mutter, Vater, laß das Weinen
jetzt gilt es Herz und Kraft erproben
Hört, was ein deutscher Krieger spricht
Vertrauet auf den Herrn dort oben
denn er verläßt die Seinen nicht
Und mutig geht´s dem Feind entgegen
wir sind umhüllt von Pulverdampf
wir scheuen nicht den Kugelregen
nur vorwärts geht´s im wilden Kampf
wir streiten nur um unsere Rechte
in diesem nichtgewollten Krieg
O Herr, wir flehn dich an als Knechte
bleib du bei uns, hilf uns zum Sieg
Den Kameraden mir zur Linken
der von des Feindes Blei erfaßt
sehe ich zur Erde niedersinken
und seine Wange jäh erblaßt
Ich schau noch einmal zu ihm nieder
und noch im Sterben rief er aus
Lebt wohl, wir sehn uns alle wieder
ich wart auf euch im Vaterhaus
Ich selbst , der dieses Lied gedichtet
steh noch im Kampfe mit dem Feind
hab mein Gebet zu Gott gerichtet
wer weiß, wann ich mit ihm vereint
Ich fürchte Tod nicht und Verderben
ich denk wie jeder deutsche Held
Die höchste Ehr´ ist es zu sterben
für Reich und Kaiser in dem Feld!“
Text: Albert Scheu – 1914
Musik: auf die Melodie von „Mit schwachen Armen bleichen Wangen“ (Das Bergmannskind)
in: Weltkriegs-Liedersammlung (1926)