Bald sind wir auf ewig geschieden
und sehn uns im Leben nicht mehr
Zwar scheiden wir alle in Frieden
doch schmerzt uns die Trennung so seht
Vergebung, wie kann ich noch scherzen?
Ich fühle der Abschied tut weh
Wie kann ich den Jammer verschmerzen
Wenn wir uns so lange nicht sehn?
Vergib mir, wie ich dir vergebe,
Von neuem solls nicht mehr geschehn.
Du weißt ja, wie sehr ich dich liebte
Wie gern du von mir wirst gesehn.
Wie kann ich die Gegend vergessen
Worin wir zufrieden einst warn?
Die Plätze, worauf wir gesessen
Beglücket im vorigen Jahr.
Komm laß dich noch einmal umarmen
O Teure! gedenke an mich
voll Rührung erstreckt sie die Arme
Und fasset zum letztenmal mich.
Text und Melodie aus Kammerhof (Hessen-Darmstädtisch) 1858.
Die Melodie nur einige Noten abweichend (wie hier) aus Würges im Taunus 1877.
in Deutscher Liederhort (1893, Nr. 780)