Backe, backe, Kuchen
Der Bäcker hat gerufen!
Wer will guten Kuchen backen
Der muß haben sieben Sachen:
Eier und Schmalz
Butter und Salz
Milch und Mehl
Safran macht den Kuchen gehl!
Hintergrund des alten Kinderliedes ist ein Brauch aus einer Zeit, als eigene Küchenherde mit Backöfen noch nicht allgemein üblich waren. Wenn der Bäcker das Brot fertiggebacken hatte, gab er ein Signal mit einem Horn als Zeichen für die Hausfrauen, ihren Kuchenteig vorbeizubringen, um ihn in der Restwärme des Backofens backen zu lassen. Ähnlich war es beim Backen im gemeinsamen Dorfbackofen: Die Restwärme des Backofens ließ man nicht einfach ungenutzt.
„Dieses Lied wird von der Mutter gesungen, wenn sie das Kind auf dem Schoß hat. Die Händchen des Kleinen werden beim Singen im Takte der Musik zusammengeschlagen, und bei „Schubb ins Backöfchen!“ schwingt die Mutter mit beiden Armen das Kind so, als wollte sie es in den Backofen schieben.“ (Deutsches Kinderlied und Kinderspiel Lewalter, 1911, Nr.7)
Die Urform des Textes mit dem gereimten Aufzählen der Zutaten findet sich bereits um 1450 einem Kochbuch, allerdings für die Zubereitung eines Muses:
Wer ein guot muos wil haben
das mach von sibennler sachen
du muost haben milch, saltz und schmaltz
zugker, ayer und mel
saffran dar zu
So wirt es gell
Diese Variante von Backe Backe Kuchen mündlich aus Straßburg ..
Bitsche Batsche Kucha
d´ Beckera hat gerufa
Wer well Kucha bacha
der muß brenga vieli Sache
Eier un Salz
Butter un Schmalz
Melich un Mehl
D´Beckera macht d´n Kucha gäl
aus Frankfurt:
Battsche battsche Kuche
der Bäcker hat gerufe
wer will gute Kuche backe
der muss hawwe siwwe Sache
Eier und Schmalz
Butter un Salz
Milch un Mehl
Safran macht die Kuche gehl
Schieb zu
Der Schluss (Nr. 29) auch: „Schieb en nuff ins Oefelche“, dabei hebt man das Kind in die Höhe oder (Nr. 30) „Schieb in in den Backofen rein, pitsch, patsch, putsch, muss er gebacken sein“
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