Aus meines Herzens Grunde

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Aus meines Herzens Grunde
sag ich dir Lob und Dank
in dieser Morgenstunde
dazu mein Leben lang
O Gott, in deinem Thron
dir zu Preis, Lob und Ehren
durch Christum, unsern Herren
dein´n eingebornen Sohn

Daß du mich hast aus Gnaden
In der vergangnen Nacht
Vor G´fahr und allem Schaden
Behütet und bewacht.
Ich bitt‘ demütiglich,
Woll’st mir mein‘ Sünd‘ vergeben,
Womit in diesem Leben
Ich hab‘ erzürnet dich.

Du wollest auch behüten
Mich gnädig diesen Tag
Vor’s Teufels List und Wüten,
Vor Sünden und vor Schmach,
Vor Feu’r und Wassersnot,
Vor Armut und vor Schanden,
Vor Ketten und vor Banden,
Vor bösem schnellem Tod.

Dein’n Engel laß auch beiben
Und weichen nicht von mir,
Den Satan zu vertreiben,
Auf daß der bös‘ Feind hier
In diesem Jammertal
Sein‘ Tück‘ an mir nicht übe,
Leib und Seel‘ nicht betrübe
Und bring‘ mich nicht zu Fall.

Gott will ich laßen raten,
Denn er all‘ Ding‘ vermag;
Er segne meine Taten,
Mein Vornehmen und Sach‘,
Denn ich ihm heimgestellt
Mein’n Leib, mein‘ Seel‘, mein Leben
Und was er mir sonst geben.
Er mach’s, wie’s ihm gefällt.

Darauf so sprech ich Amen
Und zweifle nicht daran,
Gott wird es all’s zusammen
Sich wohlgefallen lan;
Und streck‘ nun aus mein‘ Hand,
Greif‘ an das Werk mit Freuden,
Dazu mich Gott bescheiden
In mein’m Beruf und Stand

Text: Georg Niege , 1592 (1525-1588)
Musik: Geistliches Lied , Eisleben , 1598
auf die gleiche Melodie wird gesungen

u. a. in: Einheitslieder der deutschen Bistümer (1947)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1592 : Zeitraum:
Orte:


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