Aus Feuer ward der Geist geschaffen
drum schenkt mir süßes Feuer ein
die Lust der Lieder und der Waffen
die Lust der Liebe schenkt mir ein
der Trauben süßes Sonnenblut
das Wunder glaubt und Wunder tut
Was soll ich mit dem Zeuge machen
dem Wasser ohne Saft und Kraft
gemacht für Kröten, Frösche, Drachen
und für die ganze Würmerschaft
Für Menschen muß es frischer sein
drum bringet Wein und schenket ein
O Wonnesaft der edlen Reben
O Gegengift für jede Pein
wie matt und wässrig ist das Leben
wie ohne Stern und Sonnenschein
wenn du, der einzig leuchten kann
nicht zündest deine Lichter an
Es wäre Glauben, Liebe, Hoffen
und alle Herzensherrlichkeit
im nassen Jammer längst ersoffen
und alles Leben hieße Leid
wärst du nicht in der Wassernot
des Mutes Sporn, der Sorge Tod
Drum dreimal Ruf und Klang gegeben
ihr frohen Brüder, stoßet an
„Dem frischen, kühnen Wind im Leben,
der Schiff und Segel treiben kann!“
Ruft Wein, klingt Wein und aber Wein
und trinket aus und schenket ein
Aus Feuer ward der Geist geschaffen
drum schenkt mir süßes Feuer ein
Die Lust der Lieder und der Waffen
die Lust der Liebe schenkt mir ein
der Trauben süßes Sonnenblut
das Wunder glaubt und Wunder tut
Text: Ernst Moritz Arndt (1817)
Musik: Ernst Moritz Arndt – weitere Komposition von Ludwig Hempel –
auch auf die etwas ältere Melodie von „Im Kreise froher kluger Zecher„