Aus der Jugendzeit aus der Jugendzeit

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Aus der Jugendzeit aus der Jugendzeit

Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit
klingt ein Lied mir immerdar
O wie liegt so weit, o wie liegt so weit
was mein einst war!

Was die Schwalbe sang, was die Schwalbe sang
die den Herbst und Frühling bringt
ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang
das jetzt noch klingt?

Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm
waren Kisten und Kasten schwer
als ich wieder kam, als ich wieder kam
War alles leer“

O du Kindermund, o du Kindermund,
Unbewußter Weisheit froh,
Vogelsprachekund, vogelsprachekund,
Wie Salomo

O du Heimatflur, o du Heimatflur
laß zu deinem heiligen Raum
mich noch einmal nur, mich noch einmal nur
entfliehn im Traum!

Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm
war die Welt mir voll so sehr
als ich wieder kam, als ich wieder kam
war alles leer

Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalbe kehrt
und der leere Kasten schwoll
ist das Herz geleert, ist das Herz geleert
wird’s nie mehr voll.

Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt
dir zurück, wonach du weinst;
Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe singt
im Dorf wie einst

„Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,
Waren Kisten und Kasten schwer;
Als ich wieder kam, als ich wieder kam,
War alles leer“

Text: Friedrich Rückert (1830)
Musik: Robert Radecke (nach 1860)

CDs und Bücher mit Aus der Jugendzeit aus der Jugendzeit:

Anmerkungen zu "Aus der Jugendzeit aus der Jugendzeit"

Zuerst im „Musenalmanach für 1831″ von Am. Wendt, Leipzig, II. Jahrgang. Sehr beliebt und volkstümlich schön dazu ist die Komposition von Radecke (schreibt Böhme).  Radecke hat je zwei Strophen in eine zusammen gezogen und eine in der Mitte weggelassen: „O du Kindermund / unbewußter Weisheit froh / Vogelsprache kund / wie Salomo“.

Das schöne Lied ist bekanntlich durch das Schwalbenlied der Kinder angeregt worden und Verklärung desselben, das da heißt: „Als ich fortzog / war Kist und Kasten voll / als ich wiederkam / war alles verzehrt.“ Wehmütig klingt aus Rückerts Liede die Erinnerung an die glückliche, für immer verschwundene Jugendzeit“

Dieses Lied wurde in Preußen vor dem ersten Weltkrieg für den Schulunterricht in der sieben bzw achten Klasse besonders empfohlen ( Zentralblatt der preußischen Regierung von 1912). Parodiert als das Lied von der Auster: „Auster Jugendzeit…“ in „Der Pott (1935, 1942)

"Aus der Jugendzeit aus der Jugendzeit" in diesen Liederbüchern

u.a. in: Musenalmanach (1981) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) — Liederbuch Postverband (1898) — Großes Volks-Liederbuch (ca. 1900) — Des Rennsteigwanderers Liederbuch (1907) — Der freie Turner (1913) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926) — Liederbuch des Thüringerwald-Vereins (1927) — Schlesier-Liederbuch (1936) — Wie´s klingt und singt (1936) — Liederbuch für die deutschen Flüchtlinge in Dänemark (1945) — Liederbuch der VGB Bremerhaven