Auf zur festlich frohen Stunde (Kriegskameraden)

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Auf zur festlich frohen Stunde
stimmet ein im vollen Chor
aus des Herzens tiefstem Grunde
steige unser Lied empor
laßts wie Glockenläuten klingen
durch die Seele voll Gefühl
Laßt es hoch zum Himmel dringen
zu der Saiten frohem Spiel

Dankbar sind wir dieser Stunde
die uns weihevoll vereint
die für alle birgt die Kunde
daß noch unsere Sonne scheint
jene Sonne, Kameraden
die durch Pulverwolken stieg
und auf unseren Kriegespfaden
leuchtete zum Kampf, zum Sieg

Dank dem großen Gott dort oben
der in Not und in Gefahr
in des Schlachtendonners Toben
uns ein gnädger Retter war
was wir einst in heißen Stunden
ihm gelobet in die Hand
sei. als alte Schuld empfunden
heut aufs neue anerkannt

Dank euch, dank, ihr Heldenväter
deren Blut die Freiheit warb
wenn ja auch die Feder später
was das Schwert vollbracht, verdarb
aus dem Saatkorn jener Tage
wuchs empor der mächtige Baum
und zur Wahrheit wurd´ die Sage
und zur Wahrheit ward der Traum

Unser Blut war es, das düngte
das zur Frucht gebracht die Saat

in des Enkels Arm verjüngte
sich der Väter Heldentat
„Und nun rauschen es die Eichen
daß nach tausendjähriger Frist
über Blut und über Leichen
Deutschland eins geworden ist“

Segnend mit dem Palmenzweige
hebe über dieses Land heut
an des Jahrhunderts Neige
holder Friede deine Hand
segne Bayern, Schwaben, Hessen
Preußen und die Waterkant
Sachsen – Elsaß unvergessen
und das Lotharinger Land

Einem neuen Morgenrote
öffne du der Zeiten Tor
als der Zukunft Himmelsbote
trete strahlend du hervor
spanne aus den Friedensbogen
der in sieben Farben glüht
über Deutschland hingezogen
spann ihn aus- von Nord nach Süd

Text: Wilhelm Wulff (1899)
Musik: auf die Melodie von Strömt herbei ihr Völkerscharen
in Allgemeines Deutsches Kommersbuch ()

Liederthema:
Liederzeit: vor 1899 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:


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