Auf Urlaub bin ich gegangen
den vierzehnten Mai
Hübsche Mädel Hab ich geliebet
des Nachts um zwei, drei.
Wie betrübet und traurig
muß mein Schatz jetzt sein
Denn wir müssen marschieren
kommen gar nicht mehr heim.
Gestern früh um halber viere
beim Vollmondenlicht
Stand mein Schätzchen an der Türe
das gab mir einen Stich
Einen Stich in mein Herze
vor Freud und vor Leid
Leb wohl, du mein Schätzel
liebst mich ’s letztemal heut
Sie wollte mit mir laufen
wollte gar nicht umdrehn
Sie konnte vor Weinen
den Weg nicht mehr sehn
Kehr um, du gutes Schätzel
der Weg ist sehr weit
Wenn du bleibest noch länger
was sagen deine Leut?
Soldat ist mein Name
und vergiß mich nur nicht
Einst kommen wir zusammen
wer weiß, wies Gott schickt
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Schlesische Volkslieder (1842, Nr. 237), daher in Deutscher Liederhort III (1893, Nr. 1431) und in Weltkriegs-Liedersammlung (1926, dort in Strophe 2.3: „denn wir müssen marschieren / nach Frankreich hinein“ und als vorletzte Strophe zusätzlich: „Wenn du Lust hast, einmal zu schreiben / so versiegle du den Brief mit rotem Lack / denn meine Reise, die führt zum Kriege / und mein Name heißt Soldat)
Wird in den Kriegen 1870/71 und 1914/1918 in etwas anderer Form viel gesungen: Auf der Eisenbahn bin ich gefahren (Auf der Elbe, Auf der Wildbahn)