Auf und laßt die Fahne fliegen (Fahnenlied)

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Auf und laßt die Fahne fliegen
uns zu guter Stund geweiht
laßt in Lüften sie sich wiegen
kühn voran dem Geist der Zeit
Laßt sie stolz im Frühlingshauche
wie in Herbstesstürmen wehn
und uns stets nach Männerbrauche
fest und treulich zu ihr stehn

Schlachtenrot ist ihre Farbe
grüßend als des Kampfs Signal
daß fortan nicht länger darbe
machtlos unsrer Brüder Zahl
Daß die Schwielen fleiß´ger Hände
nicht der Knechtschaft Zeichen mehr
und die Nacht sich endlich wende
uns bedrückend, dumpf und schwer

Mög ein Lorbeerkranz einst prangen
mitten in dem Schlachtenrot
wenn die Blüten aufgegangen
unsrer Saat für Recht und Brot
wenn der Freiheit Zeichen strahlen
siegreich über List und Trug
und gen bitter Armut Qualen
der Enterbten Trommel schlug

Auf, und laßt die Fahne fliegen
Proletarier, eilt heran
ob wir fallen, ob wir siegen
wahrt sie bis zum letzten Mann
Wahrt sie, ein Panier zur Liebe
wahrt sie, ein Panier zum Zorn
draus dereinst mit mächt´gem Triebe
quillt des Glückes goldener Born

Text: August Geib – mit der gleichen Anfangszeile beginnt ein Kriegerchor aus der Oper Jessonda (1823) , dieser findet sich auch in einem handgeschrieben Liederbüchlein aus der Deutschen Revolution von 1848/1849.
Musik: nach “ Auf ihr Brüder laßt uns wallen “ , Melodie von 1830

in den beiden ersten, hier aufgeführten Liederbüchern ist es quasi das Mottolied, noch vor der eigentlichen ersten Nummer: Sozialdemokratisches Liederbuch I (London, 1889, 12. Auflage) – Liederbuch für das arbeitende Volk (1891, 2. Auflage) außerdem in: Freiheitsklänge (1909) — Arbeiter-Liederbuch (ca. 1910) — Der freie Turner (1913)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1891 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:


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