Auf singet und trinket den köstlichen Trank!
Auf singet und bringet der Freud´ euren Dank
Trinkt vornehme Sünder, aus Gold euren Wein
Wir freun uns nicht minder beim Bierkrug von Stein
Aus goldnen Pokalen trank Rom seinen Wein
bei festlichen Mahlen des Siegs sich zu freun
der Deutsche der Gerste weit edleren Saft
war dafür der erste an Mut und an Kraft
Noch schnarchten Roms Krieger, besieget vom Wein
noch wähnten sie Sieger der Deutschen zu sein
da stürmten wie Wetter, wie Wirbel im Meer
des Vaterlands Retter, Teuts Söhne, daher
Im Osten erblinkte der Morgenstern schön
sein Flammen, es winkte, ins Schlachtfeld zu gehn
da schwangen die Mannen im fürstlichen Rat
ihr Trinkhorn zusammen der trefflichen Tat
Vom Schlachtfeld erschallte das Jammergeschrei
und Römerblut wallte in Strömen herbei
da hatten Roms Krieger den blutigen Lohn
und Hermann, der Sieger, zog jubelnd davon
Da konnte Roms Kaiser des Siegs sich nicht freun
er weinte sich heiser und klagte beim Wein
doch höher nun schwangen die Mannen in Fried
ihr Trinkhorn und sangen der Freiheit ein Lied
Text: Verfasser unbekannt (1808, Greifswald)
Musik: Verfasser unbekannt (1817, Jena)
Text im Rostocker Liederbuch 1808, Ähnlichkeit zu „Es leben die Alten“. Auf diese Melodie wurde ab 1809 das Lied „Wohlauf noch getrunken den funkelnden Wein“ nach einem Gedicht von Justinus Kerner gesungen.
in: Allgemeines Deutsches Kommersbuch () — Deutsch-Österreichisches Studentenliederbuch (1888)