Auf meiner freien stolzen Höh
umschränkt mir nichts die Bahn
´s führt wo ich geh und wo ich steh
unendlich weit der Plan
Es schweift mein Blick hinaus ins Land
in ungeheurem Flug
kaum schau ich noch ein blaues Band
von blauer Berge Zug
Wie früh verjagt die dunkle Nacht
der Sonne lichter Strahl
wie warm aus reiner Höh er lacht
wie spät sinkt er zu Tal
Von Lebenslüften frisch und klar
bin wohlig ich umweht
manch scharfer Sturmwind macht es wahr
nur Starkes hier besteht
Mich grüßt die Heide unbebaut
der hohe Buchenwald
das wogend Kornfeld rühm ich laut
des Älblers Kraftgestalt
Doch drunten in dem dumpfen Tal
wie ist man so beschränkt
Man dreht sich kaum und schafft sich Qual
wie man sich drängt und zwängt
Die Leute stehn sich in der Sonn´
was kümmert sie das Licht?
Eng eingekeilt wie in der Tonn
kennt man die Freiheit nicht
Von Sondergeist ein wirrer Knäul
ein großer, wüster Sumpf
Da kommt ein Sturmwind mit Geheul
fahr durch bis auf den Stumpf
Text: Maier , aus Jungingen , 1888
Musik: Mein Lebenslauf ist Lieb und Lust ()
in Albvereins-Liederbuch (ca. 1900)