Auf leichten Füßen kommt gegangen (Freude)

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Auf leichten Füßen kommt gegangen (Freude)

Auf leichten Füßen kommt gegangen
die Freude zu dem frohen Mahl
der Rosenschimmer ihrer Wangen
erleuchtet hell den stolzen Saal
es grüßet sie mit Jubelrufen
der muntern Gäste lauter Chor
und lächelnd über Marmorstufen
schwebt sie zu ihrem Thron empor

Ihr Auge glüht in heilgem Feuer
und wen es trifft, der ist beglückt
In ihrer Rechten ruht die Leier
mit grünem Lorbeerzweig geschmückt
da spannen fröhlich ihre Saiten
die Sänger auf der Göttin Wink
und ihre Silbertöne gleiten
melodisch durch den weiten Ring

Hoch um des Hauses Marmorbogen
schwingt sich der Töne mächtger Schall
es weckt ihr zauberisches Wogen
im Herzen süßen Wiederhall
auf Sturmeshauch davongetragen
schwingt es sich auf zu lichten Höhn
und sieht im göttlicheni Behagen
das Menschliche tief unten stehn

Zu·Göttern sind wir selbst geworden
uns fesselt keine Schranke nicht
und unter rauschenden Akkorden
braust freudig unser Zug einher
hinauf zu sturmbeschwingten Füßen
das Cymbal klingt, die Saite schwirrt
nun, Hebe, laß den Nektar fließen
bis Phöbus seine Rosse schirrt

Text: G. H. Schneideck
Musik: Otto Lob
Allgemeines Deutsches Kommersbuch

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1896 : Zeitraum:

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