Auf, ihr jungen deutschen Brüder!
Auf, es ruft das Vaterland!
Eure Pflicht ists, ihm zu dienen
freudig, treu mit Herz und Hand
Fließen heiße Abschiedstränen
will ein Mutterherz vergehn:
wenn nicht hier, auf Zions Höhen
folgt gewiß ein Wiedersehn!
Stehet ein mit Leib und Leben
haltet fest an eurem Gott
Er, der euch dazu berufen
wird euch sein ein starker Hort
Winken euch die Kriegesbanner
rufen sie zum Kampfe fort:
folget mutig! — Gott hilft siegen
weht die Kreuzesfahne dort
Bald schlägt euch die Abschiedsstunde
„Fort“, heißts dann, „es ruft die Pflicht!“
Gott geleit euch in die Feme!
Seiner Allmacht nichts gebricht
Reichet nun die Bruderhände
uns zum Abschied, wohl machts Schmerz
Glaubet fest, im Heimatlande
schlägt für euch manch warmes Herz
Text: Friedrich Fichtner nennt im Vorwort zum Liederbuch der Bessarabien-Deutschen (1968) als Verfasser Alfred Neumann , der es als erster in seinem Gedichtbändchen „Leid und Freud“, Tarutino 1908 , veröffentlicht hat
Musik : laut Fichtner auf die Melodie von „Brüder laßt uns hier am Ufer„, das besonders in pietistischen Kreisen gesungen worden sein soll.
Interessant ist das aus der gleichen Zeit und der gleichen Region stammende Lied mit der gleichen Anfangszeile