Auf, ihr jungen deutschen Brüder
Leget eure Arbeit nieder
Denn man ruft euch zu Soldat
Dieser Ruf ergeht an alle
Und es ist ein Trauerschalle
Dem, der einen Sohn noch hat
Den vor einundzwanzig Jahren
Seine Mutter hat geboren
Muss jetzt auf dem Schauplatz sein.
Wieviel Söhne dieser Erde
Auf einmal gezogen werden.
Wird das nicht ein Jammer sein?
Hier wird oft den Herzen bange,
Währt es wenig oder lange,
Steht es oft mit Weh und Ach.
Sind wir nun dazu geboren,
Haben vieles Gut’s verloren.
Gott wird führen unsre Sach.
Müssen wir gleich fremde Wege,
Gott wird sein die rechte Stege
Fern von unsrer Heimat zieh.
Ist es Gottes Wohlgefallen,
Er behüt uns und euch alle,
Wird er selber mit uns gehen
Viele haben uns verlassen,
Wer kann diesen Kummer fassen?
Manches treue Vaterherz,
Das sich jetzt in Kummer kränket,
Wenn es nur daran gedenket.
Wer beschreibet diesen Schmerz?
Dass er jetzt seinen lieben Sohn
Muss abgeben unserer Krone,
Ist das nicht betrübte Zeit?
Dass er jetzt den Spiess und Degen
Muss umschnallen und anlegen
Und austragen in den Streit.
Wie so manche Mutter pflegte,
Ja, noch mehr auch, sie beherzte
Ihren Sohn mit zarter Lieb.
Jetzt muss sie auch ihn verlassen,
Das kann fast ihr Herz nicht fassen,
Und ist deshalb tief betrübt.
Ach, wie mancher muss verlassen.
Wer kann diesen Schmerz umfassen,
Eine liebe Frau und Kind,
Die er kurz vor wenig Tagen
Sich zur Frau genommen hatte
Und mit Schmerz verlassen muss.
So oft ich daran gedenke,
Dass ich fort muss in die Fremde,
Fern von meiner Heimat ziehn,
Kann sich oft mein Herz nicht fassen,
Dass ich alles muss verlassen,
Und von allen scheiden muss.
Nun, zum Schlusse, liebe Mutter,
Vater, Schwester und auch Bruder,
Liebe Frau, du bleibst allein.
Nun, wir wollen Gott vertrauen,
Und auf seine Gnade bauen,
das soll jetzt mein Abschied sein
Text und Musik: Verfasser unbekannt –