Auf de jetzge Eisebahna

Auf de schwäbsche Eisebahna
Ka ma bald gar nimme fahra
Fast äll Tag s ist wohr o Graus
Fahret se über d Schiene naus

Ma fahrt vo Ulm noch Biberach
Auf oimal thuets en g walt ge Krach
Und d Wäge die sind aus der Bah
Glückli wer noch schnause ka

Vo Ulm nach Stuegert ist’s it anders
Auf älle Strecka sommt und sanders
(reim di oder i friß di)
Ist jest s Reise recht gefährli
Ohne U glück goht es schwerli

Bald bricht a Weich und bald a Schiene
s vimal fehlt’s an der Dampfmaschine
s drittmol gibt’s an Z’sammestoß
überall U’fäll klein und groß

Wer sich jetzt will s Leaba nehma
Fahr auf unsre Eisebahna
Er braucht koi Pulver und koi Blei
Und niemet woißt daß s Selbstmord sei

Auf de schwäb sche Eisebahna
Ist gar fürchtig theuer s Fahra
Slovak und Ungar s ist nit ohne
Fahret billig jetzt nach Zone

So dös Liedle dös wär g sunga
s Dichte ist mi schwer a komme
Und will’s oiner kritisire
Mi tut’s wahrli it schinire
Ist’s it guet, fehlt es wo
Meinetwega  – wohr ist’s do

Text: Friedrich Friz
in: Nürnberger Volksblätter für jedermann aus dem Volke, Band 26, 1891, S. 71

Zur Geschichte dieses Liedes:

Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :

Bereits 1859 erschien als „Handbuch für gebildete Reisende und mit einer Eisenbahnkarte „Die Schwäbische Eisenbahn – Topographisch historisch und ästhetisch geschildert“ von G Kuttler. Das Spottlied auf die „Schwäbische Eisenbahn“ taucht um 1886 in Liederbüchern auf. Das Liederbuch für die Deutsche Turnerschaft (Von Ferdinand Götz, 1897) nennt als Quelle „Fliegende Blätter“, gesungen wurde hier ebenso wie im Pfadfinder-Liederbuch (Maximilian ... weiter lesen...

Liederthema:
Liederzeit vor 1891 - Zeitraum:
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Geschichte dieses Liedes:


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