Auf, Brüder, lasst in froher Lust
die vollen Gläser klingen,
lasst hell das Lied aus eurer Brust
sich auf zum Himmel schwingen!
Die Freude winkt, von dannen fliehn
die Sorgen und die Schmerzen
und der Begeist´rung Flammen glüh´n
empor in unsre Herzen
Das erste Glas dem Vaterland
dem Kaiser soll es klingen;
der alten deutschen Treue Band
lasst uns aufs neue schlingen!
Und mögen auch die Wetter dräu’n
und tobend ringsum stürmen:
wir setzen unser Leben ein
das Vaterland zu schirmen
Das zweite Glas den deutschen Frau’n
der deutschen Minne Lieder
Brüder: Stosst an! Durch alle deutschen Gau’n
da hall‘ es donnernd wieder!
Den deutschen Frau’n, die hold und rein
nach allem Hohen streben, –
die Blumenduft und Sonnenschein
in unser Dasein weben
Dem deutschen Lied das dritte bringt
dem Lied von goldnem Klange,
das jubelnd auf zum Himmel klingt
im ungestümen Drange;
dem Liede, das ein göttlich Wort
in unsrer Brust entzündet,
das nah und fern von Ort zu Ort
die Herzen eint und bindet.
So nimm ihn an, o Vaterland
den heil’gen Schwur aufs neue!
Wir knüpfen fest das alte Band
in deutscher Lieb‘ und Treue
für das, was heilig, gross und schön
für Glauben, Ehr‘ und Tugend,
wird bis zum letzten Hauche stehn
allewig deutsche Jugend
Text: H. Rohde – („Deutsche Jugend im Neuen Reiche“, 1882)
Musik: „Der Gott der Eisen wachsen ließ“ – Otto Lob –
u.a. in: Allgemeines Deutsches Kommersbuch