Auf auf zum fröhlichen Jagen

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Auf auf zum fröhlichen Jagen

Auf, auf zum fröhlichen Jagen,
Auf in die grüne Heid,
Es fängt schon an zu tagen,
Es ist die schöne Zeit.
Die Vögel in den Wäldern
Sind schon vom Schlaf erwacht
Und haben auf den Feldern
Das Morgenlied vollbracht.
Tridihejo, dihejo, dihedihedio
Tridio, hejo, dihejo, tridio, tridio.

Frühmorgens, als der Jäger
In grünen Wald ’neinkam,
Da sah er mit Vergnügen
Das schöne Wildbret an.
Die Gamslein Paar um Paare,
Sie kommen von weit her,
Die Rehe und das Hirschlein,
Das schöne Wildbret schwer.
Tridihejo, dihejo, dihedihedio
Tridio, hejo, dihejo, tridio, tridio.

Wir rüsten uns zum Streite
und jagen Paar an Paar
Die Hoffnung reicher Beute
versüßet die Gefahr.
Wir weichen nicht zurücke
ob gleich ein wilder Bär
und noch ein großes Stücke
nicht ferner von uns wär

Will gleich ein wilder Hauer
mit seinen Waffen dräun
Fängt man an ohne Schauer
Hussa! Hussa! zu schrein
Damit das Ungeheuer
eenn es die Kugel brennt
schon nach empfangnem Feuer
in sein Verderben rennt.

Das edle Jägerleben
Vergnüget meine Brust,
Dem Wilde nachzustreifen
Ist meine höchste Lust.
Wo Reh und Hirsche springen
Wo Rohr und Büchse knallt,
Wo Jägerhörner klingen,
Da ist mein Aufenthalt.
Tridihejo, dihejo, dihedihedio
Tridio, hejo, dihejo, tridio, tridio.

Text: Verfasser unbekannt
Musik: Pour aller á la chasse (Französisches Jagdlied)
in Der Spielmann (1914)

Die Strophen 1 – 5 sind spätere Neudichtung, ab Strophe 6 (siehe unten) der Text von Gottfried Benjamin Hancke
um 1900 sang man in der bündischen Jugend meist die neuen Strophen 1, 2 und 5, also „Auf auf …“, „Frühmorgens, als der Jäger
In grünen Wald ’neinkam“ und „Das edle Jägerleben“ – wenig war davon um 1900 für die städtische Jugend noch greifbar.

CDs und Bücher mit Auf auf zum fröhlichen Jagen:

Anmerkungen zu "Auf auf zum fröhlichen Jagen"

Hancke, ein geborner Schlesier, lebte gegen die Mitte des 18. Jahrhunderts in Dresden als Accis-Sekretär. In vielen Varianten wird das Lied gefunden. Wahrscheinlich ist auch der deutsche Text dem französischen Jagdliede nachgebildet. Vermutlich war die Weise der sogenannte „neue Jägerton“, der zu Anfang des 18. Jahrhunderts über Liedern angeführt wird, welche gleiches Versmaß haben. (Liederhort)

Abweichungen im Text

 

—– ab hier der alte Text von 1724 –

Frischauf, zum fröhlichen Hetzen
fort in das grüne Feld!
Wo man mit Garn und Netzen
das Wild gefangen hält.
Auf, ladet eure Röhren
mit Pulver und mit Blei
und macht der Jagd zu Ehren
ein fröhlich Jagdgeschrei!

Sind unsre matten Glieder
vom Sonnenglanz erhitzt
So legen wir uns nieder
wo frisches Wasser spritzt
wo Zephyrs sanftes Blasen
der Sonne Glanz besiegt
da schläft man auf dem Rasen
mit Anmut eingewiegt.

Das Gras ist unser Bette
der Wald ist unser Haus
Wir trinken um die Wette
das klare Wasser aus.
Laßt drum die Faulen liegen
gönnt ihnen ihre Ruh:
Wir jagen mit Vergnügen
dem schönen Walde zu.

Ein weibliches Gemüte
hüllt sich in Federn ein
Ein tapferes Jagdgeblüte
muß nicht so träge sein.
Drum laßt die Faulen liegen,
gönnt ihnen ihre Ruh:
Wir jagen mit Vergnügen
dem dicken Walde zu.

Frisch auf, ihr lieben Brüder
ergreifet das Geschoß!
Auf, legt die Winde nieder
und geht aufs Wildpret los!
Erfrischt die matten Hunde
durch frohen Zuruf an
und ruft aus vollem Munde
so viel ein jeder kann!

Will gleich zu manchen Zeiten
Blitz, Wetter, Sturm und Wind
einander widerstreiten
die uns zuwider sind
So sind wir ohne Schrecken
bei allem Ungemach,
und jagen durch die Hecken
den schnellen Hirschen nach.

"Auf auf zum fröhlichen Jagen" in diesen Liederbüchern

zumeist auf drei Strophen gekürzt u.a. in: — Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen (1843) —  Albvereins-Liederbuch (1905) — Der Kreis () – Volker (1925) — Singend wollen wir marschieren (ca. 1934) – Die weiße Trommel (1934) — Deutsches Jägerliederbuch (1951) — Die Mundorgel (1953) — Wir singen (Grossdruck) —  Liederbuch der Fallschirmjäger (1983) — Liederbuch SPD Hildesheim (ca. 1990) —