Auf stimmet an in vollen Tönen
der Freiheit Sturm- und Kampfeslied
In´s Land hinaus soll`s feurig tönen
daß es die Herzen mit sich zieht
Im Wettersturme zieh´n die Reihen
es schlägt das Herz in wilder Lust
die freie off´ne Mannesbrust
dem Kampf für´s Menschenrecht zu weihen
In Einigkeit und Kraft
du freie Männerschaft
steh fest! Steh fest und wanke nicht
die Sklavenkette bricht
Das hohe Ziel auf unseren Fahnen
es wächst hinaus aus unserm Kreis
Die Menschheit wandelt ihre Bahnen
und spannt sie um den Erdenkreis
Für´s Volk soll alles nur geschehen
und durch des Volkes Mehr bestimmt
selbständig ist das Volk, es nimmt
aus eigner Hand sein Wohl und Wehe
In Einigkeit und Kraft
du freie Männerschaft
steh fest! Steh fest und wanke nicht
die Sklavenkette bricht
Harrt aus in schwerem, ernsten Ringen
habt Ihr auch Dornen statt der Frucht
mag auch des Gegners Gift umschlingen
das herz, das nach dem Besten sucht
Die bess´re Nachwelt wird es lohnen
die an den Früchten sich erfreut
auf einer höhern Stufe weiht
den Streitern sie die Lorbeerkronen
In Einigkeit und Kraft
du freie Männerschaft
steh fest! Steh fest und wanke nicht
die Sklavenkette bricht
Text: H. Greulich –
auf die Melodie der Marseillaise
in: Sozialdemokratisches Liederbuch I (London, 1889, 12. Auflage, 2. Lied) — Liederbuch für das arbeitende Volk (1891, 2. Auflage) — Max Kegel : Sozialdemokratisches Liederbuch von 1896 , Seite 67