An der Weichsel fern im Osten

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An der Weichsel, fern am Osten
Stand ein Schucker auf dem Posten
Sieh, da kam ein dufter Kunde
Linke Trittchen, Zigarr‘ im Munde

„Ei, wohin, du dufter Kunde?
Ei, wohin, zu dieser Stunde?“
„Ach laß mich zieh’n, ich hab viel Eile
Denn mein Kollege reist alleine.

„Dufter Kunde, bleibe stehen
laß mal deine Fleppe sehen!
und wenn du mich willst verkohlen
werd ich dich ins Kittchen holen.“

Nein o Schucker, sollst mich fleppen
wirst mich nicht ins Kittchen schleppen,
denn mir ist, als ob vor Jahren
wir zwei beid‘ auf Reisen waren.“

„Hör, Mathilde, mir geht’s Licht auf!
Gib mir deine Konnex-Hand drauf:
Es war der Rhein, aus dessen Wogen
du mich Kunden hast gezogen.

Und dann sind wir lange Zeiten
herumgewalzt, ohn‘ zu arbeiten
Dann kam die Trennung, lang ist’s her
als ich muß‘ ins Militär.

Keinen laß ich mehr verschütt geh’n
sollt’s mir gleich an meinen Kragen geh’n
Und sollt‘ ich selbst zu dieser Stunde
(wieder) walzen geh’n als dufter Kunde!“

„Halt, o Schucker, das hat Weile!
Du unterschreibst doch keine Zeile.
Läßt doch keinen geh’n in Frieden
wie du mir es hast beschieden!“

Text: anonym , aufgezeichnet von Hans Ostwald
Musik: nach der Melodie “ An der Weichsel gegen Osten
in: “ Lieder aus dem Rinnstein

Liederthema:
Liederzeit: vor 1920 : Zeitraum:
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