Am deutschen Strom, am grünen Rheine
ziehst Du Dich hin, o Pfälzerland!
Wie lächelst Du im Frühlingsschmucke
wie winkt des Stromes Silberband!
Da steh´ ich auf des Berges Gipfel
und schau auf dich in süsser Ruh´,
und jubelnd ruft´s in meinem Herzen
O Pfälzerland, wie schön bist Du!
Es nickt von deinen sanften Hügeln
die Rebe mir im Sonnenstrahl,
es lockt das Grün mich deiner Wälder
der Fluren Pracht in jedem Thal.
Von deinen Kirchen und Kapellen
tönt mit die Sonntagsglocke zu,
und Andacht und Begeist’rung flüstern:
O Pfälzerland, wie schön bist Du!
Und deiner Burgen graue Trümmer
und deines Domes stolzer Bau,
wie grüssen sie im Sonnengolde
vom Berge mich und aus der Au!
Es zieht mich hin zu ihren Räumen
es treibt mich ihren Hallen zu,
und wie ich wandre tönt es freudig:
O Pfälzerland, wie schön bist Du!
Ja, schön bist du, o Flecken Erde
am deutschen Strom, am grünen Rhein,
du Land voll Biederkeit und Treue
du Land im Frühlingssonnenschein!
Und find ich einst in Deinem Schoße
o Pfälzerland, die sel’ge Ruh,
dann ruf‘ ich mit dem letzten Hauche
O Pfälzerland, wie schön bist Du!
Text: Eduard Jost 1869
Musik: Jean Baptiste Sauvlet 1877
mehr zum Pfälzerlied
Das Lied entstand im August 1869 bei einem Ausflüge des Verfassers von Dürkheim a. d. Hardt aus nach der Abteiruine Limburg und erschien wenige Tage darauf im Ludwigshafener „Pfälzischen Kurier“, ohne jedoch einen Komponisten zu finden. Erst 1877 wurde es von dem Harmoniumvirtuosen Sauvlet komponiert (Geb. um 1840 in Schweden, Musiklehrer in Stockholm, später in Leipzig) dem der Zufall den Text in die Hände gespielt hatte und erregte auf einem Konzert in Landau solchen Beifall, daß es in kurzer Zeit nicht nur in der Pfalz, sondern überall bei Zusammenkünften von Pfälzer Landsleuten gesungen wurde. In den achtziger Jahren erschien es mit Melodie bei Schotts Söhnen in Mainz im Druck.
u.a. in: Allgemeines Deutsches Kommersbuch – Berg frei (1919) –