Am Bahnhof steht ein Landsturmmann
Gar traurig ist sein Blick
Sein einzig Kindlein an der Hand
Lässt er allein zurück
Sein Mütterlein das lebt nicht mehr
Drum fällt der Abschied ihm so schwer
„Ach Vater lass mich nicht allein!“
„Mein Kind, es muss geschieden sein!“
Es ruft die Pflicht, mein liebes Kind
Der Feind bedroht das Land
So wahr wir deutsche Männer sind
Wir kämpfen Hand in Hand.
So leb denn wohl, auf Wiedersehn
In seinen Augen Tränen stehn.
In Feindesland bei dunkler Nacht
Da steht ein Landsturmmann
Getreulich hält er seine Wacht
Der Feind schleicht sich heran
Ein Schuss, ein Schrei, der Feind traf gut
Im Sande rinnt sein teures Blut
Und flüsternd hört man noch im Wind
Herrgott, beschütze du mein Kind
Quelle: DVA A 109147 , Soldatenlieder-Sammlung (1914-1918) –
Eins.: Gefr. F. Buntfuss und Musk. C. Eigenbrodt , II. Thür. Inf. Regt. 32 II/7 Meiningen –