Ist durch Auszählen das Zickli (Ziege) oder Gili (Geiß) bestimmt, so springt die ganze Spielgesellschaft auseinander. Wen das Zickli erwischt oder wer die Grenzen des Spielplatzes beschreitet, wird selbst das Zickli und hat die übrigen zu fangen.
In „26 nichtige Kinderspiele“ (1657) wird das Spiel so beschrieben „Ein Spiel, mit dem bei uns die Kinder sich erquicken, nicht weiß ich, ob wo mehr; ist das genennte Zicken und wird auf diese Weise getrieben und geführt: daß eins mit flacher Hand das andere blößlich rührt und fleucht damit davon. Das aber so getroffen, jagt seinen Schläger nach so lang, bis er erlaufen den Gegenstreiche kriegt. Dies währet bis die Kinder sind voller Mattigkeit: und wie die müden Kinder sich legen auf den Plan, oft muß die schwarze Nacht nach Haus sie jagen heim.“
Böhme (1897) führt zu diesem Kinderspiel aus dem 17. Jahrhundert weiter an: „Aus dem Schluß ersieht man, daß hier das sogenannte „Letzten geben“ gemeint ist, wobei oft auch ein Haschen nötig wird: Kinder verabschieden sich scherzweise mit einem leichten Schlag und sprechen dabei „Hast´n Letzten!“
nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)