I: Wir wollen, wir wollen über die Meyersche Brücke
II: Sie ist zerbrochen, sie ist zerbrochen, die Meyersche Brücke
I: Wer hat sie denn zerbrochen, wer hat sie denn zerbrochen, die Meyersche Brücke
II: Der Goldschmied, der Goldschmied mit seiner jüngsten Tochter
I: Wir wollen sie machen, wir wollen sie machen die Meyersche Brücke
II: Womit denn, womit denn die Meyersche Brücke? I. Mit Gestein, mit Gebein, mit rotem Goldelein
II: Was für Leute seid ihr? Aus welchem Lande kommt ihr?
I: Wir sind die Herren von Schwarzburg, wir ziehen durch die Rothenburg
II: Laßt die Herren walten, den Letzten wollen wir behalten
Die Kinder bilden zwei Reihen in gerader Linie, stehen einander gegenüber, haben gegenseitig die Hände angefaßt, erhalten sie beständig schwankend und singen dazu. — Ist der Wechselgesang zu Ende (Laßt die Herren walten) so fängt der 1. Chor an, bei den andern zwischen den Händen schlangenweis durchzukriegen. Nur die letzte Person davon wird behalten und an das andere Chor angeschlossen. Damit wird so lange forgefahren, bis niemand von 1. Chor mehr übrig ist.
Das Spiel wurde grewöhnlich zum Kirchweihfeste von den Kindern gespielt. In den Straßen stand eine Birke aufgepflanzt und vor diesem Baume ein gedeckter Tisch, mit Kuchen und Bier besetzt. Der baum war mit allerhand kleinen Bildern Bildern, Bändern und ausgeblasenen Eiern verziert. (aus Mühlhausen in Thüringen , mitgeteilt in F. A. Reimann : Volksfeste (1839) , 346 —
ähnlicher aber unvollständiger Text aus Göttingen in Wolf´s Zeitschrift IV, 305:
Meiersche Brücke, meiersche Brücke
die Brücke ist zerbrochen
wer hat sie denn zerbrochen
Der König mit seiner Tochter
den goldnen Ring, das Königskind
den Letzten wollen wir fangen
nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)