Muß wandern muß wandern

Kommt ein lustiger Springer herein

Muß wandern muß wandern
wohl hin auf diesen grünen Platz
Kommt ein lustiger Springer herein
schüttelt mit dem Kopf
rüttelt mit dem Rock
stampft mit dem Fuß
Kommt, wir wollen tanzen gehn
tanzen gehn
die andern müssen stille stehn

Ausführung: Die Kinder bilden mit gefaßten Händen einen Kreis und singen. Um denselben geht außen ein Kind und springt bei: „Kommt ein lustiger Springer herein“ in die Mitte des Kreises und macht die verlangten Bewegungen. Bei „Kommt, wir wollen tanzen gehn“ wählt es sich ein anderes zum Tanze. Fortsetzung mit dem zweiten Kind als Springer. (nach: Kindervolkslieder)


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Anmerkungen zu "Muß wandern muß wandern"

Dieselbe Melodie findet sich außer bei Zimmer auch bei Lewalter III 5 aus Oberhessen und bei Jakob 208 aus Schlesien . Nur die monoton rezitierende Stelle (Muß wandern, muß wandern…) es wird in Hessen auf a , in Schlesien auf e fortgesungen. Am Rhein , im Nassauerlande und in Wagner´s Spielbuch 119 hat die Melodie gar keine monotone Stelle, sondern es wird jeder der vier Mittelsätze auf der Quinte intoniert und mit der Terz beschlossen. Mit langweiliger Melodie aus Darmstadt bei Fölsing Nr. 70 – ähnliche Texte in Basler Kinderreime Nr. 7 – GutsMuths 239 , Frischbier 656 (mit der Variation der zweiten Zeile: „Allhier auf dieser grünen Au“)

aus Ost – Preußen und Berlin (bei Fr. Zimmer Nr. 16), nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897) – Macht auf das Tor (1905) — Was die deutschen Kinder singen (1914) — Kindervolkslieder (1920) –

Muss wandern, muss wandern
von einem Ort zum andern
Da kommt der lust’ge Spring herein
Schüttelt mit dem Kopf
Rüttelt mit dem Rock
Stampft mit dem Fuß
Komm wir wollen springen gehn
Springen gehn
Andre müssen stille stehen

Die Kinder führen die in diesem lustigen Marschliede erwähnten Gebärden aus; es streift sehr an die Lieder von dem Bettelhaushalt, wo über alle Armut die Sanges- und Wanderlust fröhlich obsiegt, wie z. B. in Musäus‘ Märchen 5, 130: „Aus welcher Gegend kommt ihr? von Sonnenaufgang. Wohin gedenkt ihr? nach Sonnenniedergang . . . Springinsfeld grüßt mich die Welt. Zeitvertreib nennt sich mein Weib . . .Sausewind tauft‘ ich mein Kind . . . Hupfinsstroh heißt mein Floh usw..“

in Kasseler Kinderliedchen (1891, Nr. 224)

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