Eine größere Gesellschaft von unbestimmter Zahl stellt sich auf einem ebenen, freien Platze in einem Kreise auf. Die Spieler verteilen sich in der Umfangslinie des Kreises in möglichst gleiche Entfernungen. Jeder bezeichnet seinen Standpunkt durch einen Stein und das Spiel, das ein beständiger Kampf aller gegen alle ist, beginnt. Einer wirft den Ball irgend einem andern zu. Wer den gut geworfenen Ball nicht fängt, muß zur Strafe seinen Platz verlassen und in den Kreis treten.
Jetzt wird zwar der Ball in bisheriger Weise noch weiter geworfen, aber Jeder hat das Recht, nach dem im Kreise befindlichen ( er heiße H) zu werfen. Wer dabei fehlwirft, muß zur Strafe selbst in den Kreis und als Zielscheibe dienen. Ist aber H getroffen, so fliehen alle von ihren Plätzen, bis jener den Ball in der Hand hat und „Stand!“ ruft. Sogleich bleiben alle stehen und H wirft vom Kreise aus, den er nicht verlassen darf, nach einem Geflohenen. Der Geworfene muß zu ihm in den Kreis. War vorher der Ball aus dem Kreise hinausgeflogen, so darf ihn H zwar holen, muß aber wieder in den Kreis zurück.
Fehlt er in seinem Wurfe, so erhält er keine weitere Strafe, seine Mühe war eben fruchtlos. Alle kehren dann an ihre Plätze zurück, lassen den Ball von Neuem herumgehen und werfen ihn denjenigen zu, welche den im Kreise befindlichen und fortwährend Fliehenden am nächsten sind. Ist von den im Umfange Stehenden nur noch einer übrig, so hat dieser das Recht, von einer Stelle des Umkreises nach einer anderen zu laufen und nach den im Innern Stehenden zu werfen.
Zu bemerken ist noch, daß von dem im Kreise Stehenden nur derjenige werfen darf, der getroffen worden ist; seine Kameraden müssen ihm aber behilflich sein, daß er den Ball rechtzeitig in die Hand bekommt und „Stand!“ rufen kann. Der von dem letzten Getroffene muß, wenn es ihm nicht gelingt, den Wurf auf geschickte Weise zurückzuzahlen und dadurch das Spiel zu beendigen,, als „matt“ aus dem Spiele ausscheiden. Gelingt es dem Letzten, alle im Kreise Stehenden matt zu machen, so ist er „König“ und hat das Spiel gewonnen.
nach Ambros , Spielbuch 99 und GutsMuths , 76 — in: Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)