Kaiser und König halten sich die Hände, mit den Armen eine Brücke bildend. Alle anderen Kinder kommen hintereinander an die Brücke. Der Vorderste fragt: „Derff i it übers goldi Brückli fahra?“ Kaiser und König antworten „Nei es ist verbrocha“ etc… Das letzte Kind der Kind der Reihe wird vom Kaiser und König zwischen den Armen durch gehalten und gefragt: „Witt lieber zum Kaiser oder König?“ Es wählt und stellt sich hinter den, den es gewählt. So gehen die Kinder solange über das goldne Brücklein, bis eins das erste und letzte der Reisenden zugleich ist. Welcher nun mehr Leute hat, der Kaiser oder der König, der köpft seinen Gegner. Den Geköpften umschwärmen die Kinder mit dem Geschrei: „Blutiges Mannle! Blutiges Mannle!“
Blutiges Mannle! Derff i it übers goldi Brückli fahra?
„Nei es ist verbrocha“
Ich will sie wieder mache lan
„Mit was?“
Mit Sternle und Bernle
und Gold und Silber überzoga
„So fahren Sie, so fahren Sie
aber der letzte muß bezahlen.“
aus Wartedorf in Württemberg: Birlinger 162 , ähnlich Meier 102 , nur das Köpfen fehlt —
Nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)