Einer ist Herr, einer Wächter, einer Dieb, die übrigen Mitspieler stehen mit ausgestreckten Armen in einer langen Reihe an einer Wans und stellen die Leinwand vor. Der Herr mißt das Leinenzeug mit der Elle (einem Stocke) empfiehlt es der Obhut des Wächters und geht fort. Nach einer Weile ruft der Wächter:
„Herr Herr de Bree kaakt öaver!“
Der Herr antwortet: „Stree der´n bäten Solt up!“
Wächter: „Ik hew´t al dahn“
Unterdessen hat der Dieb mit einem Stück sich entfernt. Nun kommt der Herr und mißt das Leinen und fragt, da ein Stück fehlt, den Wächter, warum er nicht besser aufgepaßt habe. Der Wächter sagt: „Ik weer man eben na Huus, un wul mi´n Botterbrood halen, do treek ik´n Nagel in´n Foot un do kun ik nig lopen.“ Der Herr sagt, er wolle den Nagel herausziehen und gibt mit seiner Elle einige Schläge auf die Sohlen.“ Dann geht er wieder und das Spiel wiederholt sich, bis der Dieb alles Leinen gestohlen hat.
Nun kommt der Dieb zum Herren und fragt, ob er Leinen kaufen wolle. Der Herr bezahlt und findet, daß ihm sein eignes Leinen angeboten wird und will es ohne Weiteres behalten, worauf der Dieb mit dem Leinen davon will und der Herr ihn verfolgt. Hat er ihm gefangen, so beginnt das Spiel von neuem.
aus Oldenburg , in Oldenburger Kinderreime Nr. 39 —
nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)